Themen
Klarheit
Etwas kann immer nur so sein, wie es ist.
Grundlagen
„Erst existiere ich, dann mache ich. Nicht umgekehrt.“
Für viele Menschen ein sehr weitgefasster Begriff, denn sie sind hier nicht wirklich ehrlich mit sich selbst. Ich wette jedoch, dass Sie an 99,9 % Ihrer Erfahrungen etwas geknüpft haben – Eine Erwartung, ein Ziel, eine Bedingung… Wir haben uns jedoch an unsere Unklarheiten gewöhnt und lassen diese ganzen Bedingungen und Erwartungen, die wir haben, gar nicht zu.
Wenn Sie zum Beispiel etwas kochen, ist es für uns logisch, dass es dann auch gut schmecken muss – und erwischt! Schon haben Sie eine Erwartung an diese Erfahrung geknüpft.
Sie merken, wie wir an jede einzelne unserer Gestaltungen eine Bedingung, eine Erwartung binden. Es geht uns nicht um die eigene Erfahrung, sondern das Ergebnis, die Bestätigung, die Energie, das Geld, die Macht…, die wir damit verknüpfen.
Fühlen Sie selbst einmal nach: Warum mache ich Sport? Warum kaufe ich jemandem ein so teures Geschenk? Warum arbeite ich so viel?
Wir beziehen uns dabei immer auf ein Außen oder eine Zukunft, die uns dann füllen sollen. Nehmen wir als Beispiel, einen Gefallen tun: Kein Mensch erledigt einen Gefallen bedingungslos (sonst hieße es auch nicht mehr „Gefallen“). Egal wie groß oder klein, immer erhoffen wir uns Energie, Bestätigung, Anerkennung dafür zurück zu bekommen.
Wir erschaffen diese Bedingungen um unseren Taten, unserem Dasein einen Sinn zu geben. Deshalb ist es so schwierig für viele Menschen, diese Bedingungen loszulassen, denn es entsteht erst einmal eine sehr sehr große Leere.
Fühlen Sie einmal, wie Sie an alles eine Erwartung knüpfen – Tief einatmen und fühlen – An Ihren Alltag, an Ihren Urlaub, an Ihre Mitmenschen, an alles, was Sie machen…
Irgendein Ergebnis, irgendeinen Sinn muss doch alles haben – Dass ich mich gut fühle, dass jemand anders sich gut fühlt, dass ich Geld bekomme, dass mich jemand lobt… Erst wenn ich Bestätigung bekomme, ist meine Erfahrung etwas wert.
Trennen Sie sich von dieser Einschränkung – machen Sie mal etwas einfach so, just because…
Fühlen Sie selbst: Was fühlt sich für Sie verrückt an, was macht absolut keinen Sinn?
Tennis spielen, ohne die Punkte zu zählen; etwas machen, ohne ein „Danke“ zu erwarten; ein schickes Kleid kaufen, ohne es jemals zu tragen; dasitzen, ohne nachzudenken, was man als nächstes machen könnte…
Anfangs werden Sie noch mit der Leere kämpfen, denn Sie verzichten auf Energie und Sicherheit von außen. Und es wird dauern, diese lang antrainierten Energiespielchen loszulassen. Nach und nach werden sich Ihre Erfahrungen jedoch immer öfter in diesem Augenblick schon perfekt und voll anfühlen – voll von sich selbst, frei von allem anderen.
„Der natürliche Zustand des Seins“
„Ich, Ich und Ich“ ist mein Lieblingswerkzeug, mein Zugang zum Sein. Dabei geht es darum, zuzulassen, dass Ich alles gestalte, dass Ich alles bin, was um mich herum und in meinem Leben geschieht – dass Ich bin.
Und dazu gehört, dass alles, woran ich noch gerne gebunden wäre, Religion, Beziehungen, Seelenfamilie, sich trennt. Deshalb enthält dieses Werkzeug, so einfach und klar es ist, oft Kampf und Herzschmerz.
Dabei ist dieses „Ich bin, ich existiere.“ der natürliche Zustand des Seins. Auf der anderen Seite, der Ort, den wir in unseren Träumen und nach dem Tod aufsuchen, sind wir dieser Wahrnehmung näher. Dort ist allen bewusst, dass jeder selbst ein Leben auf der Erde wählt, dass jeder die passenden Herausforderungen gestaltet und dass jeder selbst bestimmt, wann er die Erde wieder verlässt. Doch auch auf der anderen Seite sind unsere Aspekte da und wir binden uns gerne an Lehrer, Bewusstseinsgruppen und Karma.
Alles auf sich zu beziehen und nur sich selbst wahrzunehmen, ist im bequemen Erdenzyklus von Geburt, Tod, Seinspause, Geburt, Tod, Seinspause, …, die große Aufgabe. Die unendliche Wiederholung ist vertraut und gemütlich, ihre bewusste Wahrnehmung hingegen erzeugt in den meisten Menschen Enge, Herzschmerz und Angst.
Und so flüchten wir uns seit tausenden von Leben in dieselben Ablenkungen: Macht, Familie, Erfolg, Religion, die Welt retten, Gutes tun. Hier kann ich mich klein fühlen, als Teil eines Ganzen. Zum Beispiel sagen wir lieber: „Ich habe Krebs, weil es Teil von Gottes Plan ist.“, anstatt es als die eigene Gestaltung zu akzeptieren. Man erzeugt den Anschein, man wäre in allem, was um einen herum ist, verloren, um nicht zu merken, dass nicht „man“, sondern Ich alles gestalte.
Dieses So-Tun-als-ob tut weh. Der Schmerz und die innere Unruhe bewegen Sie dann zu sich selbst: „Nur Ich bin wichtig.“ und gleichzeitig „Ich bin absolut unwichtig für alle anderen Menschen. Kein Mensch will was von mir. Kein Mensch braucht mich!“.
Für viele fühlt sich diese Realisierung zunächst eng an, denn sie beinhaltet Anstrengung und Kampf, und ja, auch ein Gefühl von Einsamkeit. All das ist Teil des „Ich bin, ich existiere.“.
Durch die Arbeit mit „Ich, Ich und Ich“ werden Sie authentisch.
Authentisch-Sein bedeutet, Klarheit mit sich selbst zu haben. Es bedeutet, sich bewusst zu sein, alles im eigenen Leben zu gestalten: Leichtigkeit, Schwere, Drama, Freude, Zweifel, Energiespiele, Kampf, Aussaugen. Mit dem Authentisch-Sein kommt deshalb auch die eigene Dunkelheit in Ihr Leben. Sie ist zwar schon die ganze Zeit da, doch wir Menschen sind Meister darin, sie auf andere Leute zu verteilen. Der Chef, der sich über mich stellt. Die Familie, die ständig anruft um Energie zu bekommen. Der Partner, der mich betrügt.
Die ferne Dunkelheit kommt langsam nach Hause. Sie realisieren, dass Energiespielchen nur in Ihrem Leben sind, weil Sie spielen: Mein Chef kann sich nur über mich stellen, wenn ich mich klein mache. Meine Familie ruft an, weil ich mich an sie binde und Bestätigung will. Ich betrüge mich, weil ich mein Glück an andere Menschen knüpfe.
Authentisch zu sein heißt, hinzuschauen wie die Sachen sind, zu sich selbst zu stehen und Verantwortung für die eigene Gestaltung zu übernehmen. Damit können Sie anfangen, indem Sie sich nach jeder Erfahrung fragen: Warum habe ich mich geärgert? Warum habe ich das gemacht? Was habe ich mir gezeigt?
Anfangs ist es schwer vorstellbar, alles auf sich zu beziehen. „Das ist doch viel zu anstrengend. Dann denken ja alle, ich bin egoistisch.“ Und ja, das sind Sie. Nehmen Sie dieses Gefühl wahr. Neben der anfänglichen Enge, Anstrengung und Unsicherheit, breitet sich mit der Zeit ein Big-Picture-Gefühl aus: „Wenn ich fühle, dass ich alles in meinem Leben selbst gestalte, nehme Ich auch wahr, dass alle Menschen ihr Leben perfekt gestalten.“ Sie lassen andere Menschen los und Emotionen wie Mitleid, Schuld, schlechtes Gewissen und das Wir-Gefühl verschwinden. Irgendwann ist dann während allem, was Sie machen, dieses Ich-Gefühl da. Es erzeugt automatisch Spannung, wenn Sie versuchen, etwas jemand anderem in die Schuhe zu schieben oder sich vor sich selbst zu verstecken.
Wie immer bringt die Klarheit Anstrengung mit sich, so auch auf dem Weg des „Ich, Ich und Ich“.
Atmen Sie beim Lesen dieser Zeilen einmal ein und nehmen Sie mit Ihrem Kopf oder Ihrem Gefühl wahr, dass Sie gerade diese Zeilen lesen, nicht der Nachbar, nicht Ich, nicht ein Fremder. Schon sind Sie im Sein. Mehr werden Sie niemals werden. Mehr Bewusstsein gibt es nicht.
„Ich lebe, mich gibt es.
Ich bin. Ich existiere.“
Und hier ist die Arbeit schon zu Ende.
„Klarheit ist, sich der eigenen Unklarheit bewusst zu sein.“
Eine leichte Sache sollte man meinen. Nicht ganz. Die meisten Menschen haben mit der eigenen Klarheit so einige Schwierigkeiten.
Dabei fällt es oft leicht, klar bei der Betrachtung anderer zu sein. Wir sagen zum Beispiel leicht über andere: „Die zwei sollten sich besser scheiden lassen, die können sich ja nicht mehr ausstehen.“ Diese Klarheit über sich selbst zu sagen schieben wir gerne ein paar Jahre vor uns her. Denn die meisten Menschen möchten sich als leicht, glücklich und gut darstellen. Diese Teile ihres Seins sind aber nur eine Seite des Ganzen. Um Ihre Vollkommenheit zu leben, gehört dazu, auch die andere Seite zu akzeptieren.
Wenn Sie ein Menü genießen, möchten Sie ja auch nicht nur Nachspeisen, sondern gerne auch ein deftiges Stück Fleisch oder einen salzigen Fisch essen. Und dabei ist das Stück Fleisch nicht weniger wert als die süße Nachspeise.
Um also diese andere, „schlechte“ Seite von sich wegzuschieben, müssen wir große Unklarheiten aufbauen um den Schein für andere, und uns selbst, aufrecht zu erhalten. Denn diese Seite zuzulassen bedeutet oft Erwartungen eines selbst und der Masse nicht zu erfüllen. Die Folge solchen Verhaltens ist also ein tiefer Fall in der großen Wertetabelle der Gesellschaft. Davor haben wir Menschen große Angst, denn es bedeutet keine Energie mehr in Form von Anerkennung oder Zugehörigkeit aus diesem Spiel zu gewinnen – Sie verlassen das Spielfeld.
Klarheit hat jedoch auch eine weniger anstrengende Seite: Sie hilft jedem Menschen wirklich das eigene Leben zu leben, nicht eine wunderbar ausgedachte Vision davon.
Probieren Sie es mal aus. Einen Tag lang, ohne sich etwas vorzumachen. Im Laufe des Tages können Sie sich dann folgende Fragen beantworten: Stehen Sie wirklich gerne so früh auf? Ist Ihre Arbeit wirklich noch aushaltbar? Ist Ihr Partner tatsächlich der richtige in dieser Zeit? Rede ich mir dauernd Sachen schön, um mich zu beruhigen? Ist mein Lieblingssatz: „So schlimm ist es doch gar nicht“! Wie oft bin ich einfach mal nett? Wie oft sage ich nichts, um mir vermeintlichen Ärger zu ersparen? Wie selten habe ich Zeit für mich ganz alleine? Wie oft lüge ich mich an? Wie viele andere mache Ich für meine Lage verantwortlich? Das sind ein paar der vielen Unklarheiten, die man täglich in sein Ich hereinlässt. Klarheit erfordert nun nicht, alles ab morgen zu verändern.
Klarheit ist, sich der eigenen Unklarheit bewusst zu sein. Die Veränderung kommt dann von alleine.
Als ich anfing mit Klarheit zu arbeiten, war meine erste Übung jeden Satz mit „Ich…“ anzufangen: Ich habe Drama gemacht. Ich hab‘ das saugut gemacht. … Somit hatte ich keine Chance meine Sachen auf andere zu schieben – nicht dass ich es nicht probiert hätte oder immer wieder probiere. Es bewegt sich jedoch automatisch weg von Schuld oder Abhängigkeiten, egal wie sehr man denkt, diese Werkzeuge würden etwas erleichtern.
Ich konnte nicht mehr sagen: Meine Eltern sind abhängig und wollen mich nicht loslassen, sondern: Ich bin noch abhängig und sie haben es mir gezeigt. Wenn ich etwas loslassen will, kann nur ich das tun und sonst niemand.
Wie Sie merken geht es bei der Klarheit ausschließlich um einen selbst. Nicht selten spiegelt das Massenbewusstsein einem dann: Du Egoist, wie kannst du nur so etwas sagen! Es geht doch nicht immer nur um dich!…
All diese Herausforderungen, genauso wie Lob und Bestätigung von der anderen Seite, zeigten mir immer nur: Steh‘ zu dir und deiner Klarheit!
Meine Antwort ist dann, ziemlich egoistisch, also: „Ja, für mich geht es nur um mich.“
Wenn Sie Klarheit in Ihr Leben lassen, können Sie sich selbst nichts mehr vormachen. Sie leben, wer Sie sind! Und nicht mehr, was man sein sollte oder was man denkt zu sein. Die eigenen Gedanken und Wertungen, sowie die der anderen verlieren ihre Bedeutung. Hat Ihr Leben in diesem Prozess noch viel Abhängigkeit, Schwere, Drama, wird die Klarheit all das mit der Zeit auflösen. Denn das Sein braucht zum Sein nur sich selbst.
„Bewusstsein gestaltet alles“
Ein cooles Thema! Und für jeden, vom Neurobiologen bis zum Philosophen, eine riesige Herausforderung. Denn unser Gehirn verzweifelt daran, Gefühle, dunkle Materie, Nahtoderfahrungen, Träume … zu verstehen, weil diese einfach nicht messbar sind. Da aber keine Zweifel bestehen, dass diese Sachen existieren, hat man sich darauf geeinigt, dass es ein Unterbewusstsein geben muss. Wer nun unseren Körper und unser Denken steuert, das Gehirn oder das Unterbewusstsein, ist für die Wissenschaft lange noch nicht ausdiskutiert.
Hier ein kleines Spiel mit Ihrem Gehirn: Fragen Sie sich einmal: „Wer bin Ich?“ Ihr Kopf wird sich sofort in ein Karussell an Erklärungen, Theorien und vor allem vielen neuen Fragen stürzen: Was soll das heißen? Wer bin ich denn jetzt wirklich? Wieso bin ich anders als andere? Bin ich überhaupt anders als andere? Was soll dieses Sein überhaupt sein? Was ist der Sinn dahinter? Was passiert wenn ich sterbe?
Nehmen Sie sich Zeit, suchen Sie Antworten.
Irgendwann werden Sie merken, dass dieser Kreisel kein Ende nehmen wird. Denn Ihr Kopf ist absichtlich begrenzt konstruiert, damit Sie seine Grenzen sprengen können. Und außerhalb dieser Grenzen werden Sie auf Bewusstsein stoßen, und das lässt sich nur fühlen, nicht denken.
Einen Zugang zu diesem Bewusstsein öffnete Max Planck mit der Quantenphysik, denn auch um diese zuzulassen müssen wir alte Gefährten wie Logik und Vorstellungskraft außen vor lassen. So besagt zum Beispiel die Superposition der Quantenteilchen, dass ein einziges Teilchen an vielen verschiedenen Orten gleichzeitig sein kann.
Sobald nun Informationen in dieses System gelangen (z.B. ein Beobachter) geht diese Eigenschaft der Quantenteilchen verloren und sie befinden sich plötzlich an nur einem Ort. Gleiches gilt auch für Atome. Und da wir alle aus Atomen bestehen, auch für uns Menschen. Sie existieren also als atomares Wesen überall gleichzeitig, nur Ihr Bewusstsein bindet Sie an den Ort und die Zeit, die Sie gerade wahrnehmen.
Also steht hinter allem, was hier existiert und was wir gestalten, ein Bewusstsein. Die ganze Erde mit all ihren Regeln (zum Beispiel der Gravitation) ist aus Bewusstsein gestaltet. Alles was um Sie herum passiert (und noch viel mehr!), gestalten Sie mit Ihrem Bewusstsein.
Dabei nehmen Sie teilweise Bewusstseinsströme von außen auf, das Massenbewusstsein. Ein schönes Beispiel dafür sind zum Beispiel Religionen. Diese beruhen oft auf großen Wertetabellen (z.B. 10 Gebote), Ritualen und Abgrenzung, die vielen Menschen ein Gefühl geben, besonders zu sein, gebraucht zu werden oder ein weit entferntes, unglaubliches Ziel erreichen zu können. Sie werden Teil dieses Massenbewusstseins, sobald Sie dieses Bewusstsein aufnehmen und mittragen. Je mehr Menschen ein Bewusstsein teilen, umso größer ist die Macht zur Veränderung, die es mit sich bringt. Das haben religiöse Institutionen früh verstanden und können deshalb die Menschen durch Angst, Versprechen, Belohnung, Regeln und Gesetze, sehr leicht manipulieren und steuern.
Eigentlich wissen Sie alle tief im Inneren, dass es Gut und Böse, Himmel und Hölle gar nicht wirklich gibt, und gleichzeitig fühlt man, wie lange es dauert, so ein großes Bewusstsein loszulassen und ein anderes zu entdecken. Dennoch geschieht es, wie man seit einigen Jahren an den Kirchenaustritten sehen kann, schneller als man dachte.
All diese unterschiedlichen Strömungen von Bewusstseinsgruppen bewegen alles, was es gibt. Und diese Bewegung ist in den Veränderungen, die wir beobachten können, deutlich zu spüren. Zum Beispiel werden die Erde und das Klima für alle Menschen bewegende Themen. (Auch das hat bei drei kleinen Wissenschaftlern begonnen, die anfangs richtig ausgelacht wurden.) Bessere Nahrung und ein gesünderes Leben werden immer beliebter. Und so weiter und so weiter….
In einer Welt OHNE WERTUNG wird schnell klar, dass dieses Massenbewusstsein nichts Schlechtes oder Gutes ist. Es fördert vielmehr jeden Menschen zu unterscheiden, was sein eigenes Bewusstsein ist und was er an Massenbewusstsein aufgenommen hat. Die meisten Menschen lassen sich hier sehr leicht täuschen und fallen auf den großen schönen Schein herein. Jedoch kann immer nur etwas, was Sie bewusst als Teil von sich definieren, auch Teil von Ihnen sein. Sagt Ihnen das Massenbewusstsein also, dass Sie schön (oder nicht schön) sind, ist das ein Schein, denn wir alle wissen, wie oft sich die Schönheitsideale des Massenbewusstseins ändern…
Wirklich schön sind Sie, wenn Sie sich selbst, Waschbrettbauch hin oder her, schön finden.
Wo wir wieder beim „Ich – Bewusstsein“ angelangt wären. Und hier finden Sie die Antwort auf die Frage „Wer bin ich?“ – Ich bin, der ich bin! Existieren, heißt existieren. Sein, ist einfach nur sein.
Niemand kann es erklären, doch jeder kann es fühlen. Das Spannende sind die Konsequenzen daraus, die sogar unser Gehirn zum Teil verstehen kann. Wenn ich also bin, bin ich Teil von allem, was ist. Damit ist alles, was ist, auch Teil von mir. Demnach kann ich alles sein, was ich sein will. Und genau so ist es. Sie können alles sein, was Sie nur sein wollen! Lehrer, Architekt, Schauspieler, Schneider, Arzt, Physiker oder Politiker werden Sie nicht, weil ein bestimmtes Diplom oder eine Gruppe Sie dazu definiert, sondern weil Sie sich bewusst dafür entscheiden. Sie können sogar entscheiden, nichts zu sein. Und das Schöne an dieser Erfahrung ist, dass Sie immer noch sind, auch wenn sie sich als nicht definieren.
Gleich ob von der Masse oder durch Ihr eigenes Ich verursacht, hat jede Bewegung und Veränderung in Ihrem Bewusstsein eine wunderbare Folge. Alles, was Sie mit Ihrem Bewusstsein akzeptieren und gestalten, wird in Ihrer Realität auch wahr. Das heißt, was Sie wirklich wollen, leben Sie gerade! Das können Sie jederzeit verändern, indem Sie sich schlicht für etwas anderes entscheiden.
Dabei werden Sie nur in Freiheit gestalten können, wenn Sie sich vollständig vom Massenbewusstsein lösen. Teil vom Massenbewusstsein ist noch jeder von uns. Sich davon komplett zu trennen, wird eine große Herausforderung. Sollten Sie wirklich überzeugt sein, es geschafft zu haben, dann grüßen Sie mir die Sterne, denn auf Gravitation haben sich alle geeinigt, die nach wie vor hier sind…und Newton.
Energie & Spiele
„Ich habe die Antwort.“
Verantwortung enthält die Antwort. Und die Antwort habe immer nur ich selbst. Die Verantwortung für sich selbst wahrzunehmen, ist ein Zugang zu Klarheit und Bewusstsein im eigenen Leben.
Wir, in Leichtigkeit und Oberflächlichkeit verliebte Menschen, übernehmen gerne die Verantwortung für alles Positive, was geschieht. Bei schweren Sachen ist meistens jemand anderes verantwortlich – Politiker, Vorgesetzte, Partner, Kollegen – Hauptsache nicht Ich. Es entsteht die Illusion, man könne Verantwortung abgeben oder für jemanden übernehmen. Das erzeugt schließlich die vielen Sex-, Energie- und Sein-Spielchen der Erde.
Nehmen wir zum Beispiel die Beziehung zwischen Chef und Mitarbeitern.
Liebend gerne spielen wir als Mitarbeiter Dackel und tun so, als hätte der Chef die Verantwortung für das eigene Leben: Er entscheidet, was und wann ich arbeiten soll, wie viel Geld ich bekomme, er entscheidet auch, ob ich gehen muss. Sie haben also immer jemanden, dem Sie die Verantwortung für Ihr Leben in die Schuhe schieben können.
Der Chef, der anscheinend die Verantwortung für alle trägt, wirkt dadurch mehr. Logisch, wenn sich ihm alle anderen zu Füßen schmeißen. Durch die entstandene Abhängigkeit entstehen dann Spiele mit Kontrolle und Macht.
So wird Energie, als Verantwortung verkleidet, zwischen den beiden Seiten hin- und hergeschoben. Die meisten Menschen sind seit langer Zeit Teil dieses Spiels und daran gewöhnt. Doch das Ganze bleibt eine Illusion. Sie können als Chef nie das Leben anderer Menschen kontrollieren. Sie können niemals mehr als eine andere Person wert sein. Sie haben weder mehr Verantwortung noch mehr Rechte.
Und als Mitarbeiter können Sie nicht einen Teil Ihres Seins an einen anderen Menschen übergeben. Was in Ihrem Leben passiert, liegt allein bei Ihnen. Kein Chef kann in Sie hinein und Ihr Leben führen. Sie haben alles in der eigenen Hand, auch bei der Arbeit: Wie viel Geld Sie verdienen, was Sie arbeiten und wann Sie sich rausschmeißen.
Wenn Sie etwas Schweres und Herausforderndes anziehen, fragen Sie sich selbst nach der Antwort und rennen Sie nicht zum Chef. Wenn Sie super gearbeitet haben, loben Sie sich selbst und warten Sie nicht auf das Lob der anderen.
Möchten Sie dieses Spiel verlassen und die Antwort nur bei sich selbst suchen, erwarten Sie nicht, dass Ihre Kollegen/Freunde/Bekannten mitgehen. Viele wollen noch sehr lange Dackel und König spielen. Sie hingegen können sich langsam und fließend, oder streng und spontan, von diesem Unternehmen und den Mitarbeitern trennen.
Auch in der Bewusstseinsarbeit wird zwischen Lehrer und Schüler mit der Verantwortung gespielt. Der weise Lehrer erklärt mir, wie das Leben funktioniert und ich renne ihm hinterher, um mich in seinem hellen Schein zu sonnen. Wir wollen, dass der Lehrer die Verantwortung hat, einem etwas beizubringen und dadurch weiser und besser wirkt. In diesem großen Spiel von Guru und Schüler verbringen viele Bewusstseinsarbeiter eine lange Zeit.
Egal ob in der Bewusstseinsarbeit, im Alltag oder in der Schule, nicht der Lehrer hat die Antwort und die Verantwortung, sondern immer der Schüler. Der Lehrer sitzt nur da und spiegelt dem Schüler seine eigene Weisheit. Denn um diese zu sehen, muss sie bereits Teil des Seins sein. Übernehmen Sie als Schüler die Verantwortung. Seien Sie sich bewusst, dass Sie bestimmen, was Ihnen gespiegelt wird und dass die Worte und Weisheiten des Lehrers Ihre eigenen sind.
Die Verantwortung für das eigene Leben wahrzunehmen, ist eine tägliche Übung, da die Spielchen überall in unsere Systeme und Beziehungen gewoben sind. Wir alle lieben es, die Verantwortung anderen in die Schuhe zu schieben und uns bequem unter Herausforderungen hindurchzuducken. Und sobald Sie das gemerkt haben, ist es auch schon zu spät. Denn Sie haben wahrgenommen, dass Sie das machen und damit automatisch auch die Verantwortung übernommen. Achten Sie darauf, wie oft am Tag Sie versuchen, jemand anders für Ihre Situation verantwortlich zu machen. Ersetzen Sie die 2. und 3.Person in Ihren Sätzen durch die 1. – Ich. Ich gestalte mein Leben. Ich habe Mist gebaut. Ich ärgere mich. Ich habe die Antwort.
„Wahrnehmung auf Sparflamme“
Viele Menschen, auch ich, haben noch eine Wertung über die Oberflächlichkeit, denn sie ist eine Begrenzung des eigenen Seins auf einen einzelnen Aspekt. Werden Sie deshalb weniger Sie selbst? – NEIN!
Wir sind auf der Erde um genau diese Begrenzung des eigenen Seins zu erleben, deshalb wählen viele Menschen den Großteil ihres Lebens in Oberflächlichkeit zu leben.
Die Oberflächlichkeit diente uns, und dient immer noch sehr vielen Menschen, unklare Gebilde im eigenen Leben aufrecht zu erhalten und sie sich schön zu reden- Beziehungen, Gesellschaft, Familie… Denn durch Oberflächlichkeit können wir den Schein von Leichtigkeit erzeugen. Ich wette folgende Beispiele kommen Ihnen bekannt vor: Der Geburtstag, auf den man eigentlich keine Lust hat, der Gefallen, den man eigentlich nicht erfüllen will, das Gespräch, das man gar nicht führen möchte…
All diese Sachen reden wir uns schön, „Das kann ich ja mal machen, is‘ ja halb so wild“, und lassen dadurch das eigene Gefühl nicht raus. Oberflächlichkeit hindert uns also daran, ehrlich zu uns selbst zu sein; sie erzeugt Unklarheit.
In unseren vielen Leben auf der Erde haben wir uns an diese Oberflächlichkeit gewöhnt, wir sind Meister der kleinen (und großen) Lügen geworden. Achten Sie einmal bewusst darauf, wie oft Sie etwas sagen, was Sie nicht wirklich meinen: Macht es Ihnen wirklich Spaß früh aufzustehen?, Interessiert es Sie wirklich, wie das Wetter im Urlaubsort des Nachbarn war?, Gehen Sie wirklich gerne jeden Tag joggen? Hören Sie sich wirklich gerne zum 100. Mal das Drama von Menschen an?…
Sie werden merken, wie gut wir alle darin sind uns etwas vorzumachen. Der anstrengende Weg ist auch hier der Versuch die eigenen Aspekte loszuwerden, um dann zu merken, dass sie schon Teil von einem selbst sind. Eine leichte Alternative ist, über die eigenen Unklarheiten und antrainierten Lügen zu lachen – denn auch wenn die Oberflächlichkeit gerne Schwere erzeugt, bleibt sie für Ihr Sein absolut genial, und lustig.
Ich bin eine Meisterin der Oberflächlichkeit und verbrachte wunderbare Jahre mit ihr: Alles war super, die Suche nach Energie füllte mein Leben und die gelegentliche Anstrengung war schnell überspielt. Doch auch dieses wackelige Gebilde fiel zusammen. Ich merkte, dass ich eben nicht nur das oberflächliche, kleine Mädchen bin, sondern noch viel mehr. Das nächste Spiel, das ich verließ. Und die Folge war erst einmal viel Kampf und Drama mit mir… denn dieses schöne Gebilde loszulassen und etwas zu leben, was ich noch gar nicht verstand, erfordert viel Vertrauen.
Zu diesem Vertrauen nahm ich einen kleinen Umweg: Ich versuchte mir mit aller Kraft zu beweisen, dass es im Leben doch um den Traummann, um eine perfekte Familie, um Bestätigung und Anerkennung ginge – und glaubte mir dabei selbst nicht mehr. Ich konnte einfach nicht mehr oberflächlich sein, ohne es zu merken.
Immer wieder lasse ich oberflächlichen Aspekten den Vortritt, weil ich denke, dass es mir in der Gesellschaft, im Massenbewusstsein, das Leben erleichtert. Jetzt erzeugt es allerdings immer Spannung und Kampf in mir, da ich mich nicht mehr auf einzelne Aspekte begrenzen kann.
Arbeiten Sie in Klarheit mit sich selbst, können Sie nicht mehr wirklich oberflächlich sein. Allein dass Sie in einem Moment fühlen, dass Sie oberflächlich sind, bedeutet, dass Sie es nicht mehr sind. Es ist lediglich ein Versuch, sich hinter einer altbekannten Fassade zu verstecken, die für Sie aber so durchsichtig wie des Kaisers neue Kleider geworden ist.
„Alle lieben Drama“
Auch mit Drama überspielen wir gerne die Sachen, wie sie eigentlich sind. Sie haben keinen Job? – Jetzt können Sie sagen: „Schön, mehr Zeit für mich zu haben“ oder, meist die beliebtere Variante, Drama machen.
Das Geniale ist: Drama zieht immer Drama an – und ist damit eine Möglichkeit für Sie, Klarheit zu schaffen. Denn ziehen Sie zum fünften Mal einen Beinbruch an und entscheiden sich erneut für Drama, steht der sechste ganz sicher schon in den Startboxen. Sie zeigen sich wieder einmal auf geniale Art und Weise, dass Sie etwas verändern möchten.
Drama ist dabei wieder nur eine Ablenkung von dem, was Sie wirklich möchten. Kommt eine Herausforderung in Ihr Leben, scheint es bequemer Drama zu machen, um Mitleid und Energie von Mitmenschen zu bekommen. Zu sich zu stehen und sich in die Herausforderung zu stürzen, ist hier meist die unbeliebte Version.
Der Grund, warum wir noch Drama machen können, liegt darin, dass wir manche Herausforderungen als schlechter und schwerer bewerten als andere: So ist für uns zum Beispiel krank zu sein eher ein Grund Drama zu machen, als etwa jemand zu heiraten – Um Ihnen die Unklarheit dieser Bewertung zu zeigen: Für die meisten Menschen wäre sogar Zweiteres die weit größere Herausforderung.
Jeder weiß, wie verlockend es ist, sich bei einer Grippe oder Erkältung bemuttern und bemitleiden zu lassen. Die Alternative wäre, alleine zu sein, auf den eigenen Körper zu hören und den Grund für die Krankheit zu fühlen. Sie werden merken, dass die Krankheit plötzlich nicht mehr nur aus Schwere und Drama besteht, sondern Raum für Leichtigkeit und Sein entsteht.
Stellen Sie sich bei der nächsten Herausforderung mal wirklich vor die Wahl zwischen „challenge accepted!“ und „drama, baby, drama!“ – Ich sage nicht, dass Sie nicht Drama wählen dürfen, machen Sie diese Erfahrung – und merken Sie dieses Mal bewusst, wie Sie sich regelrecht in diesem Drama wälzen, um Energie zu bekommen: Tränen, Streite, Jammern, sich klein machen… Sie werden merken, dass Sie tausende Tricks draufhaben, ein Meister des Dramas sind.
Ob Sie im Moment mehr Schwere oder Leichtigkeit gestalten, ist absolut egal, denn jede Erfahrung hat beides in sich. Stürzt man sich nur auf die Leichtigkeit, wird man meistens oberflächlich; Konzentriert man sich nur auf die Schwere, macht man Drama. Beides hält einen davon ab die Vollkommenheit der Erfahrung und des Seins zuzulassen.
„Es ist egal, ob wir nur einen Krümel oder alles Brot der Welt haben wollen –
wir sind getrieben.“
Die treibende Kraft
Alle Menschen dieser Erde haben eine treibende Kraft in sich. Diese treibende Kraft ist, frei nach meiner eigenen Definition, der Teil in mir, der mich gerade diese Zeilen schreiben lässt. Es ist der Aspekt in mir, der mich auf der Erde aufstehen lässt, mir das Zähneputzen aufzwingt und mich in die nächsten Sachen schiebt.
Was mach‘ ich jetzt als Nächstes? Musik, Wein trinken, oder einen caffè, arbeiten, fernsehen, schreiben, nähen, Sport, spazieren und ewig so weiter. Und am nächsten Tag geht dann das Ganze von vorne los, vielleicht in einer anderen Reihenfolge. Das suggeriert dann Abwechslung, vor allem wenn Beschäftigungen ins Spiel kommen, die jährlich nur ab und zu realisierbar sind, wie Urlaub oder Weihnachten.
Aber egal ob täglich, jährlich oder lebenszyklisch, man erzeugt die Illusion, es gäbe immer etwas zu tun, es gäbe immer etwas Neues zu erfahren. Dieser unendliche Kreis von Tun und Tun, in dem am Ende des Kreises ein neues Tun wartet, macht einen irgendwann verrückt.
Atmen Sie ein und fühlen Sie mal hinein: Seit hunderttausenden von Jahren auf der Erde gibt es für Sie nichts anderes als machen, machen, machen.
Die getriebenen Menschen
Dieses Streben in uns entstand, als wir auf die Erde kamen. Durch die Begrenzung und das Gefühl verloren zu sein, verspürte jeder von uns eine innere Leere. Das Sein und die Einfachheit, es in seiner Vollkommenheit wahrzunehmen, schienen weit entfernt. Aus diesem Gefühl heraus fingen wir an, nach dem Mehr zu suchen: Irgendetwas muss mich doch füllen, muss mich doch zurück zum Sein, zu der inneren Ruhe bringen. Vielleicht ein Mann, eine Frau, Geld, Macht, Anerkennung, Freude, Wissen.
Mit der Zeit wurden wir getrieben von dieser Jagd nach mehr. Es gibt immer etwas zu erreichen, zu erledigen, zu erfahren.
Überall suchen wir nach dem Mehr: Im Beruf, in Beziehungen, im Tun, im Sinn, in der Bewusstseinsarbeit, und vielem mehr. In dieser Illusion und den Energiespielchen, die daraus entstanden, haben wir uns verloren. Es reicht uns nicht mehr, das wahrzunehmen, was gerade da ist, was wir gerade erfahren. Nein, man muss im Leben weiterkommen, ein Ziel haben. Man muss etwas Bedeutungsvolles schaffen. Man braucht eine Familie, Kinder, eine Beziehung, Sex. Man muss ein guter Mensch sein. Man braucht Geld und Macht, um mehr wert zu sein. Führen Sie Ihre Liste weiter.
Wir haben uns daran gewöhnt, getrieben zu sein. Wir sehen es bei anderen, wir schimpfen, wie getrieben zum Beispiel Bänker, Geschäftsleute oder Pädophile sind. Ein Thema, das die meisten am liebsten sofort überspringen wollen. Aber atmen Sie ein und fühlen Sie. Es gibt diese vielen Pädophilen. Wieso sind sie Teil dieser Erde? Wieso sind sie Teil meiner Existenz? Schieben Sie nie etwas weg, was Teil der Erde ist, denn es ist automatisch Teil von Ihnen.
Pädophile zeigen uns, wie getrieben und betäubt wir Menschen mit Sex umgehen. Wir nehmen Sex nicht mehr wahr, es geht nur noch um Energiespiele. Für uns ist es normal, dass man Sex will und angeblich braucht, dass Pornos die beliebtesten Filme auf dieser Erde sind, dass junge Körper im Massenbewusstsein schöner gelten als alte – aber Kinder, das ist dann übertrieben?
Das gleiche gilt für Bänker oder Geschäftsleute: „Jeder will doch gerne ein bisschen mehr Geld, aber das, was die Bänker machen, ist ja übertrieben.“ Ja, ist es. Aber sie zeigen uns damit nur deutlich, wie wir uns verhalten. Solange wir uns noch über Geld und Verdienen definieren, wird es Menschen geben, die uns das spiegeln. Schauen Sie also respektvoll hin und sagen Sie danke für den Spiegel, denn diese Seele hat das deutlich anstrengendere Leben übernommen und wird viel mit sich kämpfen.
Ich weiß, es ist keine angenehme Arbeit, sich diese Sachen anzuschauen und zu sich nach Hause zu bringen. Ich selbst bin Meisterin darin, meine dunklen und anstrengenden Aspekte auf andere zu verteilen und keine Verantwortung für sie zu übernehmen.
Aber die Arbeit beginnt damit, wahrzunehmen, dass es egal ist, ob Sie einen Krümel oder alles Brot der Welt haben wollen – Sie sind getrieben.
Atmen.
Schauen Sie hin. Nehmen Sie unsere getriebene Erde und Ihre getriebenen Aspekte wahr, sehen Sie alles, wie es ist, bewerten Sie sich nicht. So verändern sich die Sachen von alleine.
Mit der Zeit verlieren Wollen, Machen und Brauchen von alleine an Bedeutung und Sie spüren die Leere, die hinter all dem Besonderen, dem Mehr und der Bestätigung steckt. Auch Herzschmerz wird auftauchen. Er entstand, weil wir nicht zugelassen haben, dass wir getrieben sind und übertrieben haben.
Wenn Sie nun diesen getriebenen Aspekt, den Sie so lange weit weg geschoben haben, nach Hause holen, kommt der Herzschmerz wieder hoch.
Atmen.
Fühlen Sie, dass Sie nichts brauchen, müssen oder wollen. Fühlen Sie, dass es mehr nicht gibt. Fühlen Sie, dass es gar nichts zu erreichen gibt. Sie sind.
„Das Hamsterrad in der eigenen Bewegung“
Der Vergleich – er funktioniert nur, solange man denkt es gäbe irgendetwas besseres oder schlechteres. Etwas, was man erreichen muss oder etwas, das man zum Glück nicht in seinem Leben hat.
Wenn man in Klarheit hinschaut baut unsere ganze Gesellschaft, und somit das Leben jedes einzelnen, darauf auf – Arbeit, Schule, Lebensstil … Die Ansicht, dass Arbeit mehr wert ist als Nicht-Arbeit, gute Noten besser als schlechte…, sind in unserer Gesellschaft, im Massenbewusstsein, fest eingeprägt. Wir haben eine feste Wertetabelle aufgebaut, in die wir die Menschen, und uns selbst, einordnen.
Und man findet in dieser Wertetabelle immer jemanden, der besser oder schlechter als man selbst ist – ein ewiger Kreisel. Und eine ewige Illusion. Denn Sie sind schon vollkommen, genauso wie jeder andere Mensch auf dieser Erde.
Und von vollkommen gibt es, allein grammatikalisch, keine Steigerung.
Das Geniale am Vergleich ist, dass wir es geschafft haben uns über ihn, und somit über außen, zu definieren. Wir haben ein wunderbares Spiel aufgebaut, dessen Verlauf uns sagt, wer wir sind: Der Klassenbeste, der Pechvogel, der Unbeliebte… Hat man jedoch eine Runde des Spieles als Gewinner gemeistert, geht es gleich weiter in die nächste, und die nächste, und die nächste. Dabei macht es keinen Unterschied in welcher Runde man gerade spielt, man wird immer einmal gewinnen, einmal verlieren.
Dieses Werkzeug des Vergleiches ist an alte Energien und Muster gebunden, denn man ernährt sich davon, als Gewinner über jemandem zu stehen, man nimmt seine Energie um sich zu füllen, um etwas zu sein. Oder man dreht sich als ständiger Verlierer im Kreisel des eigenen Dramas und definiert sein Sein darüber. Beides erzeugt immer nur eine kurzfristige, instabile Fassade – denn niemand braucht Energie von außen um zu sein, jeder hat mehr als genug davon in sich selbst.
Sobald man sich für Klarheit und Bewusstsein im eigenen Leben entscheidet, heißt es also mal wieder, das nächste Spielfeld zu verlassen. Und es macht Spaß sich anzuschauen, wie geschickt wir dieses Spiel in das eigene Leben eingewoben haben, wie es funktioniert hat und wie es sich langsam verabschiedet.
Auch ich habe viel mit Vergleich gearbeitet, er taucht immer noch gerne auf, und habe mich über ihn definiert. Ich war immer die, die schnell gelernt hat, gute Noten hatte, im Massenbewusstsein schön war, selbstbewusst und intelligent war. Doch dieser Schein, in den man die ganze Zeit investiert, öffnet gleichzeitig auch Raum für Zweifel und Vergleich in die andere Richtung. Ich fand also auch immer jemand, der besser aussah, der schlauer und intelligenter war, beliebter war und, und, und. Dieser ganze Schein hält nicht und er brach zusammen.
Als ich das bemerkte wurde es ganz schön anstrengend, denn die ganze Sicherheit und Energie, die ich aus dem Vergleich gewinnen konnte, fielen weg und es blieb nur eine schöne, große Leere.
Doch erst in dieser Leere ist Platz für das eigene Sein sich auszubreiten.
Wie ich bereits sagte, taucht auch heute der Vergleich noch gerne auf. Jetzt fühle ich, dass er nur eine Illusion ist, dass ich nicht mehr oder weniger wert als jemand anderes sein kann. Deshalb schaut er nur vorbei um mich daran zu erinnern, dass jeder Mensch perfekt für sich gestaltet – also jeden Menschen und seinen Weg zu respektieren. Gleichzeitig spiegelt er mir die Realisierung meiner eigenen, perfekten Gestaltung und mein Vertrauen in mich. Er ist also ein wunderbarer und klarer Spiegel für mich geworden.
Aspekte & Sein
„Die vielen Schauspieler des Lebens“
Ihr Sein ist. Das Gefühl, wenn Sie einmal tief einatmen.
Alles, was Sie in Ihrem Leben erfahren, sind natürlich auch Sie, aber es wird nie mehr als dieser Atemzug. Diese tausenden Facetten, Aspekte des Seins, Männlich/ Weiblich, Lehrer/ Schüler, Täter/Opfer, Gut/Böse, Freude/ Traurigkeit…, haben wir uns gestaltet um uns in Begrenzung zu erfahren – Und in all diesen Erfahrungen wieder zurück zum Sein zu kehren.
Wie Sie sehen, existieren diese Aspekte auf der Erde immer zweigeteilt, dualistisch. Um hier Lehrer zu sein, braucht es einen Schüler, für ein Opfer, einen Täter und so weiter. Viele Menschen versuchen sich auf eine Seite zu schlagen: die gute, nette, leichte Seite. Jeder wird jedoch in seinen Leben auch auf seine „andere“ Seite, andere Aspekte stoßen.
Das Geniale an unseren Aspekten ist, dass sie uns unsere Leben und Erfahrungen auf der Erde erst möglich gemacht haben. Denn Ihr Sein kann sich zum Beispiel nicht lebenslang auf Hass und Grausamkeit beschränken, genauso wenig wie nur auf ein Mutter-Theresa-Dasein. Hätten wir keine Aspekte, wäre keiner von uns mehr freiwillig hier auf der Erde.
Aspekte sind also Teile Ihres vollkommenen Seins und sind da um Sie zu unterstützen, in egal welcher Erfahrung. Sie wollen erfahren, wie es ist, ein Leben lang nur auf die Suche nach Geld fokussiert zu sein? – Kein Problem, Sie gestalten sich einfach Aspekte, die immer Angst haben zu kurz zu kommen, betrogen zu werden, mehr Geld zu brauchen. Oder Sie wollen den Sinn Ihres Lebens darin suchen, anderen Menschen Gutes zu tun – auch kein Problem! Mit einem Fingerschnipser gestaltet Ihr Sein einen Aspekt, der sich nur darauf konzentriert.
Ich zum Beispiel habe viel mit Manipulation gearbeitet. Mein Gefühl während dieser Leben war, dass ich nur von der Energie anderer Menschen leben konnte, am besten die, die mir keine geben wollten. Denn wenn ich dann diese Person manipulieren konnte, war deren Energie gleich noch mehr wert. Mehrere Leben verbrachte ich in diesen harten, aussaugenden Mustern – Puh, das erfordert immer noch ein paar tiefe Atemzüge… Am Ende eines dieser Leben brachte genau diese Härte, diese Schwere mich zu mir, als ich merkte, dass all diese Spielchen, egal wie weit ich sie trieb, mich nicht füllten. In dieser Traurigkeit und dieser Leere war dann Platz für mein Sein.
Wie Sie fühlen können, ist es überhaupt kein Problem für Ihr Sein tausende von Jahren in Aspekten zu leben. Für den Menschen fühlen sich diese Varianten von sich selbst sogar absolut echt an – und das ist das Geniale an dieser Erfahrung!
In unseren vielen Leben auf der Erde hat jeder eine ganze Menge an Aspekten angesammelt, die die Menschen gerne ihre Persönlichkeit nennen. Denn die meisten definieren sich über diese Aspekte – als Mutter, Frau, Mann, Chef, hart, weich…
Wenn Sie diese Zeilen lesen, können Sie spüren, dass Sie noch mehr als diese Persönlichkeit sind. Dabei werden sich die meisten Menschen neue Aspekte gestalten, diese sehr genau kennenlernen, um dann deren Einengung zu fühlen. Menschen wie ich, die sich Ihrem Bewusst-Sein öffnen, gestalten sich zum Beispiel Aspekte, um sich mehr wert, weiser zu fühlen und suchen immer mehr – mehr Sein, mehr Bewusstsein, mehr Weisheit. Doch auch diese Aspekte engen ein – denn Sie können nicht mehr werden als Sie sind.
Wenn Sie diese Grenzen sprengen, stoßen Sie auf Ihr Sein. Ihr Sein ist.
Das Sein braucht weder mehr noch weniger, weder Sinn noch keinen Sinn, weder Energie noch Anerkennung… Das Sein braucht zum sein nur sich selbst.
Jedes Mal wenn Sie also denken mehr zu brauchen, etwas erreichen zu müssen, an Ihrem Sein zweifeln… spielen Sie mit Ihren Aspekten. Wenn Sie dies tun, fühlen Sie gleichzeitig auch Ihre dunklen Aspekte – nur wenn Sie beide Seiten zulassen und sie nicht mehr bewerten, verlieren Ihre Aspekte an Bedeutung. Denn Ihr Sein besteht aus allen Ihren Erfahrungen (nicht nur die schöne, leichte Hälfte davon).
Deshalb erfordert dieser Weg zunächst keine Wertung mehr über sich zu haben – Was auch immer Sie angestellt haben, es war perfekt für Sie und Ihre Mitmenschen gestaltet. Wie sollte jemand die Erfahrung des Opfers machen, wenn er nirgends auf der Erde einen Täter findet? Beide Erfahrungen sind absolut gleichwertig.
Die Arbeit mit Ihren dunklen Aspekten wird trotzdem etwas mehr Herzschmerz mitbringen, die andere Seite Ihrer Aspekte wird Ihnen noch schmeicheln. Lösen Sie für sich die Wertung und die Trennung auf, verschwindet der Dualismus auch aus dieser Arbeit. Die Aspekte werden dann noch da sein, ohne irgendeine Rolle zu spielen. Sie spüren dann zum Beispiel den Aspekt, der verzweifelt einen Sinn in Ihrem Leben finden möchte – und lachen dabei gleichzeitig. Ihre Aspekte sind da, können Ihr Sein aber nicht mehr verdrängen.
Die Arbeit mit Ihren Aspekten ist also eine anmutige Reise zu sich selbst – denn sie führt zur bewussten Wahrnehmung von allem, was Sie sind.
„Der Meister ist der wissende Schüler“
Lehrer und Schüler – zwei Aspekte des eigenen Seins, die sich jeder von uns gestaltet hat, um Wissen oder Können im außen zu suchen. Sie arbeiten öfter damit als Sie denken – in jeder zwischenmenschlichen Beziehung! Egal ob es die Kassiererin im Supermarkt ist, die Ihnen zum Beispiel Respekt, Geduld… lehrt, oder ein Freund, dem Sie seine Unklarheit zeigen und in den Hintern treten – immer wird Bewusstsein bewegt.
Schüler zu sein heißt einfach, sein Bewusstsein für etwas Neues zu öffnen. Im Schüler – Sein ist also die Bewegung, die Entdeckung, die Weisheit. Als Lehrer greift man dann darauf zu und zeigt, und spiegelt es dem anderen. Denn dieses Bewusstsein, das, was Sie als Schüler wissen möchten, ist frei.
Sagen wir, Sie möchten etwas über Quantenphysik wissen und fragen einen Lehrer. Damit haben Sie sich schon diesem Wissen geöffnet, es ist also schon Teil von Ihnen. Der Lehrer übernimmt dann den einfachen Part und zeigt Ihnen nur dieses Bewusstsein, für das Sie sich schon geöffnet haben.
Das können Sie auch sehr leicht sehen, wenn ein Schüler zum Beispiel etwas nicht möchte, dickköpfig ist, sich nicht für das Wissen öffnet. Dann kann der Lehrer noch so viel Energie aufwenden, er wird dem Schüler dieses Wissen nicht zeigen können (egal wie deutlich es anderen erscheint).
Genauso ist es mit Bewusstseinsarbeit: Sobald Sie sich etwas fragen, zum Beispiel warum Sie gerade Ärger von allen Seiten anziehen, haben Sie gleichzeitig die Antwort schon in sich. Es geht hier nur um Sie – Die Antwort kann also nur von Ihnen kommen. Wenn Sie nun mit einem Lehrer arbeiten, kann dieser immer nur Ihr Bewusstsein, Ihre Antwort fühlen und sie Ihnen spiegeln. (Alles andere ist ein Spiel mit Manipulation)
Wir Menschen lieben allerdings unseren Dualismus und unsere Wertung – und mit dieser Wertetabelle haben wir natürlich auch vor der Einheit aus Schüler und Lehrer nicht Halt gemacht. Lehrer sind schlau, weise, intelligent, mehr wert. Und Schüler auf der anderen Seite unerfahren, unwissend und weniger wert. Als Schüler schaut man also auf zum Lehrer und sagt sich: Oh ist der schlau und weise – So möchte ich auch irgendwann mal sein. Vor lauter Unklarheit wurden die Eigenschaften auch noch vertauscht!
Schüler zu sein ist für uns ein Grund geworden, uns weniger wert zu fühlen; Und Lehrer zu sein, ein Grund sich über andere zu stellen (gehen Sie nur mal in eine Schule, Sie werden dieses Bewusstsein sofort spüren).
Dieses Spielchen der Hierarchie treiben die meisten Menschen noch sehr gerne. Jedoch ist alles, was Sie in einem Lehrer sehen, Teil von Ihnen! Er spiegelt Ihre Weisheit, Ihr Wissen, Ihr Sein… Wir lassen diese Sachen jedoch gerne beim Lehrer, aus Unsicherheit oder um Drama zu machen. Wenn Sie sich dieser Unklarheit bewusst werden und fühlen, dass Sie auch der Lehrer sind, wird es schwierig dieses Spiel weiterzumachen.
Das Gleiche gilt für den Lehreraspekt: Auf den Lehrer wurden viele Eigenschaften gestülpt, die Ihn mehr erscheinen lassen. Es wirkt, als würde das Wissen, die Weisheit ihm gehören. Dabei macht er nichts, als dem Schüler seine Weisheit, sein Wissen zu zeigen – Die große Leistung liegt hier beim Schüler: Sich dem Wissen zu öffnen und es zuzulassen. Der Lehrer kann nur das zeigen, was der Schüler aufmacht.
Gleichzeitig lernt der Lehrer immer etwas – ob er es gerade zulässt oder nicht. Er lernt zum Beispiel Geduld, Respekt für die Leistung des Schülers, sich nicht über andere zu stellen, Loslassen von Erwartungen an die Schüler…
Wenn Sie diese Wertung für sich auflösen, werden Sie fühlen, dass Sie einmal der sind, der zeigt, einmal der, der sich etwas zeigen lässt. Jeder Mensch ist also Schüler und Lehrer, und beide greifen auf das gleiche Bewusstsein zu – mal von der einen, mal von der anderen Seite.
„Wenn Sie denken, zu gewinnen, sind Sie im Spiel verloren.“
Energiespiele sind Teil der Erde und jedes Menschen. Auf unserer Suche nach Vollkommenheit versuchten wir, uns mit Energie von außen zu füllen. Im Laufe vieler, vieler Leben haben wir uns immer mehr in den entstandenen Spielen verloren. Wir sind getrieben von Macht, Geld, Sex, Bestätigung, Drama, Eifersucht, Kicks, Manipulation.
Atmen.
Angefleht vom nächsten Kick:
„Bitte spring! Nur noch die Hürde.“
Mach ich gleich, wart, Augenblick –
Wohin sprang die Menschenwürde?
Das ganze Spiel ist eine Illusion. Sie sind alles. Sie erzeugen den Mangel und die Leere, genauso wie die Vollkommenheit und Fülle. Die eine Seite gibt es nicht ohne die andere. Wir wechseln die Seiten abertausende Male, mal gewinnt man, mal verliert man, und so weiter. Doch wenn Sie kurz innehalten und einen bewussten Atemzug nehmen, ist alles da. Sie fühlen, dass Sie existieren, dass Sie sind. Sie können nicht mehr oder weniger existieren.
Sie haben die Spiele und Aspekte, die Sie in den vielen Leben gestaltet haben, bisher gut versteckt gehalten. Wenn Sie diese jetzt nach und nach entdecken, ist das keine leichte Arbeit. Sie werden entdecken, wie Sie die Verantwortung für Ihr Leben abgegeben haben und nur noch von der Suche nach Energie getrieben waren. Sie werden die dunklen Spielchen entdecken, die Sie in allen Lebensbereichen ausgebreitet haben, als Täter und Opfer, Gewinner und Verlierer. Doch am Ende werden Sie merken, dass Sie immer beide Seiten sind, dass Sie nur mit und gegen sich selbst spielen. Dass Sie nie mit anderen Menschen spielen oder ihnen weh tun, sondern immer nur sich selbst.
Wenn Sie beginnen, alles nach Hause zu holen, also auch die dunklen Energiespiele und Aspekte, ist das keine leichte, angenehme Arbeit. Sie müssen diese Teile entdecken und wahrnehmen, Sie müssen sie langsam aus ihrer dunklen Ecke hervorholen und in Ihr Haus einladen. Öffnen Sie diese Tür, ist der wichtigste Schritt schon getan. Und jetzt schauen Sie sich an, was Sie dort in der dunklen Ecke alles abgeladen haben.
Wenn einer der folgenden Aspekte auftaucht, ist es Ihr Spiel, das sich verschiedenen Aspekten bedient und Ihre Gedanken nutzt.
Es hat sich überall ausgebreitet, denn Sie haben die Verantwortung für Ihre Aspekte und Gedanken abgegeben.
Drama – „Was ich alles angestellt habe, ist so schlimm, das kann ich mir nie vergeben.“ Meistens produzieren Ihre Aspekte dazu noch ein paar große Krokodilstränen, damit alles noch schwerer wirkt. Mit der „Drama-Brille“ sehen Sie alles durch einen Schleier, erst wenn Sie sie absetzen, können Sie Ihre Erfahrungen in ihrer Ganzheit wahrnehmen.
Trott/Delirium/Gewohnheit – Einfach Augen zu und am nächsten Tag aufstehen und wieder dasselbe machen. Man gewöhnt sich an alles, auch an die anstrengendsten und dunkelsten Spielchen.
Ablenkung – „Ich bin so müde. Ich will doch nur einen entspannten Abend.“ oder „Ich habe keine Zeit, ich muss noch irgendetwas erledigen“ Tricks, um das klare Gefühl in weite Ferne zu schieben.
Oberflächlichkeit – „Alles gut, alles halb so wild“
Erleichterung, Tränen – „Ich weine mal kurz, weil alles so anstrengend ist, dann geht es mir besser“ Damit lassen Sie den Aspekten freien Lauf. Was sich wie eine Welle von Erleichterung anfühlt, verschmiert die Klarheit und Wahrnehmung.
Leere – „Wenn ich nicht mehr spiele, mich nicht mehr in meinen Gedanken verliere, keinen Kick mehr brauche, was mache ich denn dann?“ Leere gibt es im Sein nicht. Wir erzeugen sie, damit wir ewig weiterspielen können.
Zweifel – „Was, wenn ich in meinen Spielen verloren gehe, die Aspekte gewinnen?“
Schmerz – ist eine kurze Erinnerung, dass Sie etwas verändern wollen. Das Spiel nutzt ihn genau für das Gegenteil: „Wenn es weh tut, brauche ich Energie, um mich besser zu fühlen“ und damit spielen Sie weiter.
Selbstmitleid – „Ich Arme/r, das ist so schwer, das Spiel ist so groß, damit kann ich ja nie aufhören.“
oder von der anderen Seite, mit Trotz: „Ich bin eben so, kann ich ja nichts dafür.“
Beleidigt-Sein – „Lass mich in Ruhe, ich will Bestätigung/Schokolade/Energie/Geld…“
Nichts sagen – ein beliebter Trick, vor allem wenn Sie mit einem Lehrer arbeiten. „Wenn ich ihn reden lasse und nichts sage, kann ich im Hintergrund die ganze Zeit weiterspielen“
oder das Gleiche, nur in einem anderen Gewand, der falsche Meister – Ich tu weise und als würde ich die Arbeit machen, ich analysiere alles, aber fühle nichts dabei.
Überzeugen – „Ich mache doch keine Spiele, ich bin nicht dunkel. Ich habe alle meine Aspekte verabschiedet.“
schlechtes Gewissen – ein ausgefeiltes Spiel. Anstatt Verantwortung zu übernehmen, wollen Sie Ihr Gewissen beruhigen. Das heißt, Sie wollen Energie von einer anderen Person, dass diese Ihnen zum Beispiel sagt „Ist nicht so schlimm, was du machst.“
Jeder hat diese oder so ähnliche Aspekte, Sie können die Liste noch weiterführen. Viele der Aspekte arbeiten von zwei Seiten, zum Beispiel die Oberflächlichkeit und das Drama oder Selbstmitleid und Trotz. Dadurch entstehen lange Runden, in denen ein Aspekt den nächsten ablöst.
Es dauert etwas bis sie alle zum Vorschein kommen und Sie sich eingestehen, dass Sie sich so verhalten. Das ist auch der erste Schritt, um Ihre Energiespiele loszulassen: Übernehmen Sie Verantwortung. Für alles.
Ein Werkzeug, um dies zu tun, ist, einen klaren Gedanken zu fassen. Halten Sie inne, atmen Sie ein, stoppen Sie kurz das Gedankenkarussell: „Was habe ich gemacht?“ oder „Was geschieht gerade?“ Sobald Sie sich das fragen, bekommen Sie eine klare Antwort und Ihr Kopf ist ruhig. Die Runde ist beendet.
Sie haben Ihr Spiel angeschaut, Sie haben wahrgenommen, wie Sie Ihren Aspekten die Kontrolle übergeben und sind bewusst aus dem Karussell ausgestiegen. Damit haben Sie die Arbeit gemacht. Wenn Sie diese Erfahrung nicht verdrängen und sich immer wieder erinnern, ist es nicht mehr notwendig, weitere Runden zu machen.
Viele Menschen sind aber sehr dickköpfig und versuchen immer wieder, sich zu beweisen, dass Sie von Energiespielen und Aspekten getrieben sind. Wann immer Sie dort hineingehen, der Sturm in Ihnen tobt, öffnen Sie sich. Die erste Reaktion ist, sich klein und eng zu machen, um sich schützen. Aber genau in dieser Enge fühlt sich Ihr Spiel zu Hause und kann wüten. Öffnen Sie sich, breiten Sie sich aus, atmen Sie, nehmen Sie alles wahr – und der Sturm wird immer kleiner. Denn Sie fühlen, dass Sie alles sind, dass Sie den Sturm in Ihrer Hand halten.
Sobald Sie ihn dort halten, können Sie ihn jeder Zeit loslassen.
Die Tränen, die Sie jetzt fühlen, dürfen Sie gerne rauslassen.
Vergeben Sie sich. Vergeben Sie sich, dass Sie vom nächsten Kick getrieben waren. Dass Sie sich selbst ausgesaugt haben. Dass Sie sich so lange begrenzt haben.